Nov 2010
neues Bären-Chat-Thema
08.11.2010
Die gut anderthalb Jahre Kiel haben so gut wie keine Spuren hinterlassen. Und nur zwei Kontakte, die diese Bezeichnung verdienen. Da ist Boris, mit dem ich immer noch gerne skurrile Gespräche führe.
Im Sommer probierten wir „Twitter“ aus (die Ausnahme, die die Regel bestätigt: Facebook und Co. kommen mir nicht ins Haus),. Aber das bringt nur etwas, falls überhaupt, wenn man regelmässig online ist und seine Befindlichkeiten veröffentlicht. Un das tue ich nicht, weil ich es vergesse bzw. Mich zu selten daran erinnere. Und so stehen jetzt unter http://twitter.com/rote_socke (das Account ist seit April 2011 gelöscht) ein paar nichts sagende Sätze. Und daraus ein Gästebuch machen als nette Zweckentfremdung - das war mal so ein Gedanke - das klappt wohl auch nicht. auf jeden Fall müsste ich mehr schreiben. Bleiben wir also bei dem hier, beim mehr oder weniger Bodenständigen also.
Und dann ist da noch Sabine. wir chatten regelmässig von Bär(n) zu Bär(lin). Vor kurzem kam das Thema Glaube auf. Und sie bat mich, ihr dazu etwas zu schreiben.
So wie ich es erlebe, hängt alles zusammen: Leben, Arbeit/Forschung, Glaube, Krankheit, etc.. Es beeinflusst sich gegenseitig. Ich habe in der Forschung von meinen Erfahrungen im Leben profitiert, und dann umgekehrt. Und gleichzeitig hat sich mein Glaube entwickelt. Nicht aus der Theorie, sondern aus der Praxis. Theorie hat sich schon bald als Sackgasse entpuppt.
Gestern fiel mir wieder mal auf, dass ich selten Pläne mache.
Ich erstellte zum Beispiel keine Arbeitspläne. Statt lange zu überlegen, was ich tun soll, begann ich einfach und schaute, wohin es mich brachte. Je nach Resultat war mein darauf folgender Weg ein anderen.
Und genauso wie ich arbeitete, lebte ich. Und ich tue es immer noch. Ich habe ein Ziel, aber keinen Plan für den Weg dahin. Der Weg ergibt sich beim Gehen (oder so ähnlich).
Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt: bin ich auf dem richtigen Weg, läuft alles wie von selber. Ich treffe die richtigen Leute, etc.
Hingegen, wenn ich mich falsch entschieden habe, geht alles schief. Und es ist mühsam. Es gibt immer mehr Probleme. Und schlussendlich stecke ich fest, wie im Sumpf. Zum Glück habe ich gelernt zu reagieren, bin ich total im Schlamassel stecke. man muss ehrlich sein und seine Fehler und falschen Entscheidungen zugeben. Und das ist nicht immer einfach.
Es gibt viele Beispiele, da denke ich im Nachhinein: Ich hätte das gar nicht planen können- So viele Zufälle, das geht gar nicht. Zufälle, die sich perfekt ergänzen und mich dann dorthin bringen, wo ich hin wollte.
Ich las mal - sinngemäss: „Wenn alles Zufall wäre, könnte ich nicht leben. Ist dagegen nichts Zufall, dafür glaube ich noch zu wenig.“
Mir geht es ganz ähnlich. Ich glaube nicht an Zufälle. Aber ich tue es noch nicht konsequent. Ob das noch kommt?
Du hast Demut erwähnt. Das ist tatsächlich etwas, das für mich wichtig geworden ist. Und das ich erst lernen musste. Und ich brauchte reht lange dafür und fiel oft auf die Nase.
Und ein weiterer Punkt ist, die Kontrolle abzugeben. Natürlich ist man weiterhin verantwortlich für das, was man tut oder nicht tut. Aber man gibt die Illusion auf, alle oder zumindest vieles kontrollieren zu können.
Dann ist man wieder bei der Demut.
Als Kind ging ich regelmässig in die Sonntagsschule. Auch, weil sie von der Mutter meiner besten Freundin geleitet wurde. Und ich nahm auch an christlichen Lagern teil im Sommer. Das war so meine religiöse Phase.
Und in meiner Vorstellung glich Gott eher einem Menschen. Heute sehe ich ihn/es also eine Art ordnende Kraft.
Dieser Glaube brachte mir nichts. wahrscheinlich zu theoretisch. Er war kein Fundament, auf das ich bauen konnte, auch nicht vertrauen, etc., als es dann darauf ankam. So gesehen habe ich meine Glauben auch verloren, als sich meine Krankheit bemerkbar zu machen begann.
Es mag ketzerisch klingen, aber ich kann nun mal nichts anfangen mit Sätzen wie „Jesus liebt dich.“ Dann käme auch die Frage auf: „Wieso tut er mir das dann alles an?“. Und genau diese Frage möchte ich nicht stellen müssen. Weil jedem Menschen etwas angetan wurde/wird. Scheint zum Menschsein zu gehören? Jedenfalls ist für mich das Warum schon lange nicht mehr wichtig. Ich frage mich lieber: was mache ich mit dem, was ich habe?
Wenn ich mit Jürg, dem Pfarrer rede, und davon erzähle, was/wie ich glaube, dann kommt es immer wieder mal vor, dass er meint: In der Bibel steht das ganz ähnlich. Und so bin ich inzwischen zum Schluss gekommen, dass a) der Glaube des Einzelnen sich im Grunde genommen nicht gross unterscheidet. Und b) die Bibel wirklich ein interessantes Buch ist.
Das mal fürs Erste. - Fortsetzung folgt.
Vielleicht.
Im Sommer probierten wir „Twitter“ aus (die Ausnahme, die die Regel bestätigt: Facebook und Co. kommen mir nicht ins Haus),. Aber das bringt nur etwas, falls überhaupt, wenn man regelmässig online ist und seine Befindlichkeiten veröffentlicht. Un das tue ich nicht, weil ich es vergesse bzw. Mich zu selten daran erinnere. Und so stehen jetzt unter http://twitter.com/rote_socke (das Account ist seit April 2011 gelöscht) ein paar nichts sagende Sätze. Und daraus ein Gästebuch machen als nette Zweckentfremdung - das war mal so ein Gedanke - das klappt wohl auch nicht. auf jeden Fall müsste ich mehr schreiben. Bleiben wir also bei dem hier, beim mehr oder weniger Bodenständigen also.
Und dann ist da noch Sabine. wir chatten regelmässig von Bär(n) zu Bär(lin). Vor kurzem kam das Thema Glaube auf. Und sie bat mich, ihr dazu etwas zu schreiben.
So wie ich es erlebe, hängt alles zusammen: Leben, Arbeit/Forschung, Glaube, Krankheit, etc.. Es beeinflusst sich gegenseitig. Ich habe in der Forschung von meinen Erfahrungen im Leben profitiert, und dann umgekehrt. Und gleichzeitig hat sich mein Glaube entwickelt. Nicht aus der Theorie, sondern aus der Praxis. Theorie hat sich schon bald als Sackgasse entpuppt.
Gestern fiel mir wieder mal auf, dass ich selten Pläne mache.
Ich erstellte zum Beispiel keine Arbeitspläne. Statt lange zu überlegen, was ich tun soll, begann ich einfach und schaute, wohin es mich brachte. Je nach Resultat war mein darauf folgender Weg ein anderen.
Und genauso wie ich arbeitete, lebte ich. Und ich tue es immer noch. Ich habe ein Ziel, aber keinen Plan für den Weg dahin. Der Weg ergibt sich beim Gehen (oder so ähnlich).
Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt: bin ich auf dem richtigen Weg, läuft alles wie von selber. Ich treffe die richtigen Leute, etc.
Hingegen, wenn ich mich falsch entschieden habe, geht alles schief. Und es ist mühsam. Es gibt immer mehr Probleme. Und schlussendlich stecke ich fest, wie im Sumpf. Zum Glück habe ich gelernt zu reagieren, bin ich total im Schlamassel stecke. man muss ehrlich sein und seine Fehler und falschen Entscheidungen zugeben. Und das ist nicht immer einfach.
Es gibt viele Beispiele, da denke ich im Nachhinein: Ich hätte das gar nicht planen können- So viele Zufälle, das geht gar nicht. Zufälle, die sich perfekt ergänzen und mich dann dorthin bringen, wo ich hin wollte.
Ich las mal - sinngemäss: „Wenn alles Zufall wäre, könnte ich nicht leben. Ist dagegen nichts Zufall, dafür glaube ich noch zu wenig.“
Mir geht es ganz ähnlich. Ich glaube nicht an Zufälle. Aber ich tue es noch nicht konsequent. Ob das noch kommt?
Du hast Demut erwähnt. Das ist tatsächlich etwas, das für mich wichtig geworden ist. Und das ich erst lernen musste. Und ich brauchte reht lange dafür und fiel oft auf die Nase.
Und ein weiterer Punkt ist, die Kontrolle abzugeben. Natürlich ist man weiterhin verantwortlich für das, was man tut oder nicht tut. Aber man gibt die Illusion auf, alle oder zumindest vieles kontrollieren zu können.
Dann ist man wieder bei der Demut.
Als Kind ging ich regelmässig in die Sonntagsschule. Auch, weil sie von der Mutter meiner besten Freundin geleitet wurde. Und ich nahm auch an christlichen Lagern teil im Sommer. Das war so meine religiöse Phase.
Und in meiner Vorstellung glich Gott eher einem Menschen. Heute sehe ich ihn/es also eine Art ordnende Kraft.
Dieser Glaube brachte mir nichts. wahrscheinlich zu theoretisch. Er war kein Fundament, auf das ich bauen konnte, auch nicht vertrauen, etc., als es dann darauf ankam. So gesehen habe ich meine Glauben auch verloren, als sich meine Krankheit bemerkbar zu machen begann.
Es mag ketzerisch klingen, aber ich kann nun mal nichts anfangen mit Sätzen wie „Jesus liebt dich.“ Dann käme auch die Frage auf: „Wieso tut er mir das dann alles an?“. Und genau diese Frage möchte ich nicht stellen müssen. Weil jedem Menschen etwas angetan wurde/wird. Scheint zum Menschsein zu gehören? Jedenfalls ist für mich das Warum schon lange nicht mehr wichtig. Ich frage mich lieber: was mache ich mit dem, was ich habe?
Wenn ich mit Jürg, dem Pfarrer rede, und davon erzähle, was/wie ich glaube, dann kommt es immer wieder mal vor, dass er meint: In der Bibel steht das ganz ähnlich. Und so bin ich inzwischen zum Schluss gekommen, dass a) der Glaube des Einzelnen sich im Grunde genommen nicht gross unterscheidet. Und b) die Bibel wirklich ein interessantes Buch ist.
Das mal fürs Erste. - Fortsetzung folgt.
Vielleicht.