Ausblick
Von den komplexen Prozessen, die sich in und um die Sonne abspielen, sind erst Teilbereiche verstanden. Hier wurde gezeigt, wie aus Messun-gen energiereicher Teilchen Kenntnisse gewonnen werden über die Ausbreitung energiereicher Teilchen sowie über ihre Beschleunigung und Umwandlung an den Stosswellen der koronalen Massenauswürfe.
Derzeit sind mehrere Missionen in Vorbereitung, die zum besseren Verständnis der Ursachen und Mechanismen von koronalen Massenauswürfen, Flares und anderen schnellen Veränderungen im Sonnensystem beitragen sollen.
Zwei Projekte seien hier vorgestellt:
STEREO [10] ist eine Mission der NASA, die 2005 gestartet werden und als erste Mission einen dreidimensionalen Blick auf die Sonne und den interplanetaren Raum erlauben soll. Zwei identische Raumsonden werden mit konstantem Abstand zur Sonne von der Erde weg driften, die eine nach Osten, die andere nach Westen. Mit Weitwinkeltelesko-penwerden die Sonne-Erde-Linie und koronale Massenauswürfe, die sich Richtung Erde ausbreiten, stereoskopisch festgehalten. Durch Ra-diotriangulation kann zudem die Position der Stosswelle kontinuierlich bestimmt werden.
Für 2012 (neu: 2015) ist der Start der ESA-Mission SOLAR ORBITER [11] geplant. Diese Sonde soll die Sonnenoberfläche und -atmosphäre aus nächster Nähe sowie den interplanetaren Raum nahe der Sonne be-obachten. Mit hochauflösenden Sensoren werden die aktiven Sonnenregionen, der Entstehungsort der Flares und der koronalen Massenauswürfe, untersucht.
In den letzten Jahren sind sich die Experten bewusst geworden, dass das Weltraumwetter ein hochkomplexes Naturereignis darstellt, das erst in Ansätzen erklärt werden kann. Trotz der Fortschritte in den Untersuchungen sind noch viele Fragen unbeantwortet oder nicht einmal gestellt. In internationalen und multidisziplinär angelegten Projekten versucht man, mit Hilfe von immer besseren Instrumenten auf Raumsonden und auf der Erdesowie mit theoretischen Modellen das Weltraumwetter und dessen Auswirkungen besser zu verstehen; dies nicht alleine, um uns vor möglichen Gefahren schützen zu können, sondern auch, damit wir uns unserer Umgebung bewusst werden und über all die Ereignisse staunen können, die um uns und mit uns geschehen